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28.05.2019
Der Spielkartenkarton von Koehler feiert Jubiläum. Seit 85 Jahren wird er von uns in ausgezeichneter Qualität hergestellt und in mehr als 100 Länder vertrieben. Doch es ist bekannt: Andere Länder, andere Sitten. So ist es auch mit den Spielkarten. Ob Europa, Amerika, Afrika oder Asien – es gibt die unterschiedlichsten Kartenspiele. Welche Kartendecks sich jedoch durchgesetzt haben und was die Symbole bedeuten – dem gehen wir hier auf den Grund.
Spielkarten sind meist leicht abgerundete, rechteckige, handliche Stücke aus Karton, in der Regel in einer Größe von 6 x 9 Zentimeter. Im europäischen Raum haben sie meist eine Grammatur von 310 g/m², im asiatischen Raum sind sie dicker. Auch optisch unterscheiden sich die europäischen Kartenblätter von den asiatischen. Eines ist jedoch immer gleich: Auf der Vorderseite zeigt die Karte individuelle Wertangaben und Symbole, die Rückseite weist stets ein einheitliches Motiv auf, sodass bei einer umgedrehten Karte deren Wert nicht ersichtlich ist.
Biblische Gestalten und mittelalterliche Herrscher dienten als Vorbild
Das am meisten verbreitete und wohl bekannteste Kartenblatt, ist das französische Blatt. Es ist nicht nur in Europa und Amerika in Gebrauch, sondern hat sich nahezu weltweit durchgesetzt. In China wird es beispielsweise zum Spielen der traditionellen Kartenspiele „Tichu“ oder „Gong Zhu“ verwendet. Es hat sogar in Somalia beim populären Spiel „Arpaa Turup“ seinen Einsatz gefunden.
Das französische Blatt zeichnet sich durch die Farben (Symbole) Kreuz, Pik, Herz und Karo aus. Die Spielkartenfarben symbolisieren dabei die vier Stände:
Der Wert der Karte wird durch Zahlenwerte als auch durch Figuren (Bube, Dame, König; englisch: Jack, Queen, King) dargestellt. Sicher haben wir uns alle schon einmal gefragt, wer diese Figuren eigentlich sind. Tatsächlich symbolisieren sie bekannte Persönlichkeiten der Geschichte, beispielsweise biblische Gestalten oder mittelalterliche Herrscher. So stellt zum Beispiel die Karte Kreuz-König Alexander den Großen dar, der 336 v. Chr. König von Makedonien wurde und einer der bedeutendsten Feldherren der Geschichte war. Die Pik-Dame verkörpert Athene, die griechische Göttin der Weisheit und Strategie. Hektor, eine Figur, die ebenfalls in der griechischen Mythologie seinen Ursprung hat, ist Vorbild für den Karo-Buben.
Das Motiv der Vorderseite ist meist symmetrisch angelegt, sodass die Farbe und der Wert der Karte sich gegenüberliegen. So kann die Spielkarte auch identifiziert werden, wenn sie zum Teil verdeckt ist.
Europäische Kartendecks im Vergleich
Das deutsche und italienisch-spanische Blatt haben ebenfalls vier Spielkartenfarben, jedoch sind diese andere als im französischen Blatt.
Das deutsche Blatt wird insbesondere im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich und Liechtenstein) gespielt.
Statt den Farben des französischen Blatts (Kreuz, Pik, Herz, Karo) gibt es im deutschen Blatt die Farben Eichel, Laub, Herz und Schellen (die ersten vier Karten von links).
Im italienisch-spanischen Kartenblatt gibt es Stäbe, Münzen und Schwerter (von oben) und Kelche.
Blumen, Gedichte oder Monster: Hauptakteure im japanischen „Karuta“
Anders als bei den europäischen Kartendecks, stehen in Japan nicht vier Farben und auch keine Figuren, wie wir sie kennen, im Zentrum eines Kartenspiels.
Zwar kann das japanische Kartenspiel „Karuta“ auch mit zwei europäischen Kartendecks gespielt werden, dennoch stehen bei den traditionellen Arten des Kartenspiels unter anderem Blumenkarten, Gedichtkarten oder Monsterkarten im Mittelpunkt.
Ob das wohl auch umgekehrt möglich ist und wir eine Runde Doppelkopf mit japanischen Blumenkarten spielen könnten?
Beim japanischen „Hanafuda“, eine Art des Kartenspiels „Karuta“, spielen Blumenkarten die zentrale Rolle.
So gibt es scheinbar kein Land, aus dem die europäischen Kartendecks wegzudenken sind. Doch egal welche Symbole, Figuren oder Bilder auf den Vorderseiten der Karten zu sehen sind, Spielkarten kommen weltweit zum Einsatz, sind bekannt und beliebt. Das Ausgangsmaterial dafür, der Spielkartenkarton, kommt aus Oberkirch.