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NEWS #8

Im Gespräch: Auf einen Talk mit Jens Kriete

„Papier hat beim Recycling die Nase vorn“

Name: Jens Kriete
Titel: Nachhaltigkeitsmanager der Koehler-Gruppe
Leidenschaft: Wandern in Wald und Flur
Alter: 51
Bei Koehler: seit 2020
Jens Kriete
Wie kamen Sie zu Koehler Paper?

Ich arbeite schon eine ganze Weile in der Papier- und Zellstoffindustrie. Die Pressemitteilung von Koehler über die Investition in die Produktionsline 8 musste damals wirklich dreimal lesen. Ich war zutiefst beeindruckt über diesen Mut, diese Weitsicht und Konsequenz. Nach meiner Elternzeit passte eine neue Aufgabe sehr gut und beim Koehler suchte man einen Nachhaltigkeitsmanager und da habe ich mich beworben.

Was genau macht ein Nachhaltigkeitsmanager?

Bei mir fließt alles zusammen, was in der Koehler-Gruppe einen Nachhaltigkeitsaspekt hat. Es geht darum, welche Auswirkungen unsere Geschäftstätigkeit auf die Umwelt hat, aber auch um soziale Verantwortung im ganz breiten Spektrum: gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Nachbarinnen und Nachbarn, Kundinnen und Kunden, letztendlich allen Interessengruppen. Ich arbeite mit allen Betriebszweigen zusammen, um unsere Produktion und unsere Produkte noch nachhaltiger zu gestalten. Der Nachhaltigkeitsgedanke begleitet uns auch bei der strategischen Planung. Dort bin ich also auch gefragt.

Was ist das größte Missverständnis im Zusammenhang mit der Papierproduktion, das Sie gerne aufklären würden?

Als Industrie, die mit dem Rohstoff Holz arbeitet, wird uns häufig vorgeworfen, wir würden Wälder zerstören. Das Gegenteil ist der Fall. Wir legen größten Wert darauf, dass das Holz für unseren Zellstoff nachhaltig gewonnen und waldschonend geerntet wird; das können wir für jeden Ballen Zellstoff, den wir kaufen, nachweisen. Den größten Teil unseres Zellstoffs kaufen wir in Lateinamerika ein. Dort entsteht sogar neuer Wald. Unser Lieferant UPM hat kürzlich in Uruguay ein neues Zellstoffwerk nach höchsten Umweltstandards gebaut und kümmert sich auch um die vorgelagerte Lieferkette. Die Eukalyptusbäume, die als Rohstoffquelle dienen, werden als kleine Inseln ins Grasland gepflanzt. So ist auf großen Flächen Wald entstanden, wo vorher keiner war.

Warum setzen Sie nicht mehr Altpapier ein, anstatt Zellstoff einzukaufen?

In unserem Werk Greiz setzen wir ausschließlich Altpapier als Rohstoff ein. Das sind Altpapiersortimente höherer Qualität, die wir von Händlern und aus Sortieranlagen vom europäischen Markt beziehen. Es gibt in Deutschland nicht genug Material, um den Bedarf an Sekundärfasern zu decken. In Oberkirch und Kehl produzieren wir Spezialpapiere, wie unsere flexiblen Verpackungspapiere. Dafür benötigen wir Rohstoff- Eigenschaften, die nur Frischfasern bieten.

Was ist das Besondere an flexiblen Verpackungspapieren?

Unsere NexFlex®-Papiere sind für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln vorgesehen. Nudeln, Nüsse, Schokolade, das kann heute alles schon in Papier verpackt werden anstatt in Kunststofffolie. Wir versehen das Basispapier mit verschiedenen Barrierefunktionen, damit Nudeln trocken und Nüsse frisch bleiben und Schokolade ihr Aroma behält. Besonders stolz sind wir, dass das Schokoladen-Start-up nucao jetzt auch seine Schokoriegel in Koehler NexPlus® Advanced-Papier verpacken lässt – ich denke, viele werden diesem Beispiel folgen.

Warum sieht man dann im Supermarkt immer noch viel mehr Produkte in Kunststoffverpackungen als in Papiertüten?

Auch hier bekommen wir vom Gesetzgeber leider keine Unterstützung: Wer sein Produkt in Papier verpackt, hat erst einmal den Vorteil von deutlich niedrigeren Verpackungslizenzgebühren, zumindest pro Kilogramm. Mit diesen Gebühren werden die Kosten für Sammlung, Sortierung, Recycling und Entsorgung der gebrauchten Verpackungen gedeckt. Die gesetzlichen Grundlagen sind allerdings so uneindeutig, dass unsere Kunden sich mit einer Entscheidung hin zum Papier häufig sehr schwertun. Dabei sind die Vorteile einer Papierverpackung erheblich. Wir haben mit Papier ein Produkt, das auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und in der Praxis wiederverwertet wird. Im Gegensatz zu Kunststoff kann Papier viele Male recycelt werden. Die Verpackungsgesetze sollten diesen Weg nicht behindern, sondern unterstützen.

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