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NEWS #4

Im Gespräch: Auf einen Talk mit Andreas Granieczny

„Wir haben alle Möglichkeiten, Produkte der Zukunft zu produzieren“

Name: Andreas Granieczny
Titel: stellvertretender Produktionsleiter an der Produktionslinie 8
Leidenschaft: E-Bike Touren im Schwarzwald, Zeit mit der Familie
Alter: 52
Bei Koehler: seit 2000
Andreas Granieczny
Andreas Granieczny hat das Papiermachen von der Pike auf gelernt. Geboren in Nordrhein-Westfalen und aufgewachsen in Hessen begann er 1987 seine Lehre als Papiermacher. 1990 schloss er diese ab und begann als 2. Gehilfe, wurde dann 1. Gehilfe und später als Maschinenführer angelernt. 1997 besuchte er die Meisterschule im badischen Gernsbach, um seine Ausbildung als Industriemeister für Papiererzeugung zu absolvieren. Danach sammelte er Erfahrung als Werkführer und Schichtleiter bevor er seine Heimat, das hessische Rothaargebirge, verließ und zu Koehler Paper an den Standort Kehl kam. Dort war er als Werkführer an der Papiermaschine 1 tätig, an der hauptsächlich Thermo- und SD-Papiere produziert wurden. Als 2018 die Planungen für die neue Produktionslinie 8 für flexible Verpackungspapiere bei Koehler begannen, wechselte er und war somit von Anfang an bis zur Inbetriebnahme mit dabei. Seitdem er in der Papiermacherbranche arbeitet, steht die Beschichtung von Spezialpapieren bei ihm im Fokus. Flexible Verpackungspapiere sind seine neue Herausforderung. Im Interview spricht er über seine Aufgaben, die Möglichkeiten, die die neue Produktionslinie bei Koehler bietet und über die Zusammenarbeit unterschiedlicher Bereiche bei Koehler.

Wie kamen Sie zu Koehler Paper?

Mitte der 90er bzw. Anfang der 2000er Jahre sind viele Papierfabriken geschlossen worden. Koehler war damals eines der wenigen Unternehmen, das den Mut hatte und zukunftsorientiert gedacht und gehandelt hat. Beispielsweise mit dem Bau der Papiermaschine 6 und der Papiermaschine 2. Das war für mich als junger Papiermachermeister ein Grund meinen alten Arbeitgeber, einen Spezialpapierhersteller in Hessen, zu verlassen und „zum Koehler“ nach Kehl zu gehen. Da ich die badische Region ja schon während meiner Papiermacherlehre in Gernsbach kennengelernt hatte, fiel mir der Umzug auch sehr leicht. Die Unterschiede vom hessischen und badischen sind ja auch nicht so groß – außer, dass hier in Baden das Wetter ein bisschen besser ist.

Wie sieht die Aufgabe als stellvertretender Produktionsleiter an der Produktionslinie 8 konkret aus?

An erster Stelle bin ich die Vertretung des Produktionsleiters, allerdings sind unsere Aufgaben im Alltag doch etwas unterschiedlich. Während der Produktionsleiter sich insbesondere mit den Bereichen Managementsystemen, Budgetverantwortung, Planungen oder Investitionen beschäftigt, bin ich das Bindeglied zwischen den Abteilungen, die für das Tagesgeschäft unserer Produktionslinie verantwortlich sind. Da geht es in erster Linie um die Gesamtanlageneffizienz, Qualifizierung neuer Produkte, Optimierung der Papier- und Streichmaschine sowie die Einarbeitung und Ausbildung der Mitarbeiter.

Was ist das Besondere an der Produktionslinie 8?

Das Besondere an der Produktionslinie 8 ist, dass sie so konzipiert ist, dass wir alle Möglichkeiten haben, Produkte der Zukunft zu produzieren. So können wir jetzt schon Produkte produzieren, die es vor einem Jahr noch gar nicht gab. Die Anlagen sind nicht von der Stange, sondern speziell für unsere Anforderungen modifiziert worden. Sie sind einzigartig. Sie sind so gebaut, dass wir alles, was maschinenglattes Papier betrifft, produzieren können. Ob Strichgewicht, Grammatur, Mahlung, Dichtigkeit, Opazität, Barriereeigenschaften etc.: Wir sind in der Lage, durch die Parameter, die wir individuell verändern können, das Papier zu liefern, was sich der Kunde wünscht. Das ist die Kunst von uns als Spezialpapierhersteller, die uns von anderen unterscheidet

Hochmoderne Papiermaschine und herausragende Streichmaschine: Wie funktioniert das Zusammenspiel von Mensch und Technik?

Unsere Anlagen haben mehr Regelkreise als ein Jumbojet. Nur sitzen hier keine Piloten, sondern Papiermacher, die die Maschine steuern. D.h. die Technik macht vieles einfacher, aber die Herausforderungen durch die vielen individuellen Möglichkeiten sind schon enorm. Eigentlich gibt es keine Routinen und jeder Tag ist anders, weil auch die Einstellungen an der Maschine immer anders sind. Wir sind schon sehr stolz auf unsere gut ausgebildeten Papiertechnologen, die jeden Tag diese Herausforderungen meistern. Die Kombination aus einzigartiger Maschine und einem Team aus Jung und Alt, mit neuen Ideen und Impulsen sowie jahrzehntelanger Erfahrung ist das, was das Besondere bei Koehler ist. Es ist schön und bereichernd, dass sich Leute einbringen können und wollen.

Was sind die größten Herausforderungen in der Produktion?

Das kein Tag wie der andere ist. Früher hat man immer gesagt: „Papiermacher sind faule Leute.“ Denn sie versuchen immer, die Maschine so einzustellen, dass sie läuft und sie möglichst wenig zu tun haben. Bei uns ist das anders. Selbst bei Produkten, die schon am Markt sind, versuchen wir immer wieder Optimierungen umzusetzen. Die Herausforderung dabei ist: Selbst, wenn man nur kleine Nuancen ändert, kann am Ende schon was ganz anderes bei rauskommen.
Die größten Herausforderungen jedoch haben wir bei der Streichmaschine, bei der wir die Striche für unterschiedliche Barrieren auftragen. Selbst wenn wir hier in Kehl ein super Papier produziert haben und die Striche gut aufgetragen werden konnten, heißt das noch lange nicht, dass sie unsere internen Tests im Labor bestehen und wir nicht nochmal nachbessern müssen. Wir nehmen uns die Zeit, viele Versuche zu fahren, um letztendlich ein qualitativ hochwertiges Spezialpapier anbieten zu können. Zudem darf man nicht vergessen, dass es ein neuer Produktbereich ist, in dem es niemanden gibt, der Erfahrungswerte hat. Also keiner kann sagen, was richtig und was falsch ist.

Bei Koehler arbeiten Produktion, Technologie und Vertrieb eng zusammen: Wie sorgen Sie dafür, dass die Kunden qualitativ hochwertige Verpackungspapiere erhalten?

Das ist echte Teamarbeit. Wenn es beispielsweise um ein neues Produkt geht oder wir einen Kundenwunsch umsetzen möchten, kommen die Kolleginnen und Kollegen aus der Technologie mit ausgearbeiteten und im Labor bzw. auf der Versuchsstreichmaschine getesteten Vorschlägen auf uns zu. Daraufhin gibt es eine Versuchsvorbesprechung, bei der auch Vertreter der Prozesstechnologie dabei sind, um den Versuch protokollierend zu begleiten. Wir müssen dann dafür sorgen, dass wir Streichfarbe und Maschine so einstellen, dass es auf den großen Industrieanlagen lauffähig ist. Die Herausforderung dabei ist, dass man die Konzepte aus dem Labor oder aus kleineren Versuchen nicht einfach auf die Industrieanlage übertragen oder hochrechnen kann. Das heißt, wir müssen das, was beispielsweise auf der Versuchsstreichmaschine mit 8 Metern Trockenstrecke funktioniert hat, bei uns auf der Maschine mit einer zehnfachen Trockenstrecke und 10-mal so breit zum Laufen bringen. Im Anschluss wird in der Versuchsnachbesprechung erläutert, wie es lief, was geprüft wurde und ob die Qualität stimmt. An der Papiermaschine 8 und Streichmaschine 8 können wir zudem durch unser Live-Monitoring alle Qualitätsparameter ständig überwachen. Damit können wir unseren Kunden gleichbleibende Qualitäten garantieren.

Kann der Mitbewerber überhaupt mithalten?

In Bezug auf die Produktionsstabilität auf einer großen Industrieanlage sind wir schon ganz vorne, weil es einfach nichts Vergleichbares gibt. Wir sind in der Lage große Mengen bei gleichbleibender Qualität zu produzieren - und nicht nur ein oder zwei Rollen. Dazu kommt noch das Team, in dem sich jeder Einzelne einbringen kann, um innovative Spezialpapiere auf den Markt zu bringen.

Wo geht die Reise hin bzw. was ist noch möglich?

Im Prinzip ist alles möglich. Wir bei Koehler haben die Grundlage und alle Möglichkeiten, Kunststoff bei Verpackungen sinnvoll durch Papier zu ersetzen. Mein Ziel ist es, dass ich irgendwann durch die ganzen Regale im Supermarkt gehe und nicht mehr die Plastikverpackungen sehe, sondern dass da Papierverpackungen stehen. Da sind wir auf einem guten Weg, das zu verwirklichen.

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